Tag 19: Mittwoch, 16.06.2010, Spanish Fork - Vernal

 

 

 

         
   

Der Wetterbericht für diesen Mittwoch meinte, dass es am Morgen noch schön sei, ehe am Nachmittag eine Schlechtwetterfront aufziehen würde. Es galt also früh aufzustehen und sich eine Stelle zu suchen. Diese war hinter den Thristle Tunnels sehr schnell gefunden. Das Licht passte, die Stelle war sehr schön, was fehlte war einzig der Zug. Nach rund einer Stunde gingen immerhin die Schranken hinter uns. Wie befürchtet war es aber kein Zug aus Provo, als viel mehr einer nach Provo. „Hurra, ein UP-Zug, der hat Schlussloks“, meinte Nil. Irren ist jedoch menschlich. Der Zug war sehr kurz und brauchte keine Schlussloks mit ins Tal.

   
         
         
       
   

Bei Thistle rollen zwei UP Loks mit einem Güterzug vom Soldier Summit runter in die Ebene von Salt Lake City.

   
         
         
       
   

Leider hatte der Zug aber nicht die erwarteten Schlussloks und so mussten wir uns mit einem Nachschuss auf die beiden führenden Loks zufrieden geben.

   
         
   

So ging die Warterei weiter. Nach rund zwei Stunden war das Licht an der Stelle schliesslich rum, so dass wir uns etwas umpositionierten. Von einem Zug, war aber noch immer nichts zu sehen. Das interessanteste war noch die Schulreise, die zwei Schulbusse in einer entfernten Weide irgendwo im nirgendwo aussetzte.

Leider begann sich nun auch die Wetterprognose zu bewahrheiten. Bereits am späten Vormittag zogen erste Schleier ins Bild. Die Sonne wehrte sich aber noch lange. Schliesslich hatten wir vier Stunden ohne Zug gewartet, belohnt wurden wir nun mit etwas Regen. Als dann noch die Nachricht aus der Schweiz kam, dass die Fussball - Nati gegen Spanien gewonnen hatte, fragten wir uns vollends, was wir an diesem Morgen genau gemacht hatten, hätten wir den nicht auch besser vor dem Fernseher verbracht? ;). Anscheinend gab Nil die Hoffnung trotz Regen nicht auf, er wollte noch eine etwas an der Stelle warten. In der Hoffnung, das Wetter würde besser.

Nachdem wir alle rund 30 Minuten gepennt hatten, hatte sich das Wetter eher verschlimmert und ein Zug war auch nicht gekommen. So hiess der Plan ab nach Price zum Frustfressen. Über die Soldier Summit ging es also auf die andere Seite des Passes wo wir den Tank mit Benzin und den Bauch mit BurgerKing füllten. Weiter ging die Reise in Richtung Norden. Vernal war nun unser Ziel dort gibt es in der nähe eine Kohlenbahn, die elektrisch betrieben wird. Wir mussten rund zwei Stunden über eine Strasse fahren, die sich Dinosaurier Highway nennt, fahren. Überall  in der Region versucht man dabei die Dinos zu vermarkten. Böse Zungen behaupten, dies sei so, weil es hier nichts anderes gibt ;). In Vernal angekommen fuhren wir noch kurz zum Kraftwerk in Bonanza, wo die Strecke endet. Esa war jedoch kein Wetter um an der Strecke zu warten. Ausserdem sind die Nachmittagsleistungen auf der Bahn unsicher. Wir sind deshalb wieder nach Vernal zurück gefahren, wo wir uns ein Motel suchten.

Am Abend gings dann noch zum Essen. Gubi versuchte dabei im Burgerladen ein Menu zu bestellen, merkte aber nicht, dass man das in diesem Land Meal nennt. Ich klärte ihn dann auf, worauf er dem Verkäufer entgegnete, da wo wir herkommen nenne man das Menü. Wo wir denn herkommen wollte der Verkäufer nun verwundert wissen. „Switzerland“, meinte Gubi. „Ah swedish“, kriegte er als Antwort zurück. Somit konnten wir einen weiteren Hacken auf unserer Klischee-Liste machen. Nach dem Essen gingen wir schliesslich noch zum Tanken, dort kauften wir auch noch Frühstück für den Donnerstag ein. Wieder wollte die Verkäuferin wissen, woher wir sind und was wir denn in dieser gottverlassenen Gegend tun würden, wollte sie weiter wissen. Als David entgegnete, dass wir Ferien machen und das doch eine schöne Gegend hier sei, meinte Sie nur ganz ernüchternd und wenig begeistert: "oooh, try to live here" - zugegeben, die Meinung können wir verstehen.

   
         
    Text: Pascal Zingg    
         
       
       
         
   

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