Tag 25: Dienstag, 22.06.2010, Evanston - Uintah
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Nach dem wir im Motel ausgecheckt hatten, fuhren wir auf den Highway, welcher uns nach wenigen Minuten zurück in den Mormonenstaat Utah brachte. Gleich hinter der Grenze sahen wir eine Stelle an der wir uns aufstellen wollten. Das einzige Problem, dass wir hatten war, dass die beiden Gleise nicht nebeneinander liegen in der Ecke. Das nördliche Gleis liegt ca. 50 Meter neben dem südlichen. Zudem liegt es ca. 50 Meter höher. Die Frage war nun, auf welchem Gleis der Zug wohl kommen würde. "Hier wird doch rechts gefahren", dachten wir, und stellten uns an die untere Strecke. Da lange kein Zug kam und wir kurz hinter Evanston eine Baustelle sahen, fragten wir uns, ob die Strecke eventuell gesperrt war. Nach rund 90 Minuten Warten sollte dann der Zug doch noch kommen, allerdings auf dem falschen Gleis. Es blieb uns nichts anderes übrig als den Zug etwas quer zu schiessen. Soviel zum Thema rechts fahren, dass hatten wir wohl selber mal verdaddelt ;). |
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An dieser Stelle verlaufen die Streckengleise nach Osten und Westen nicht nebeneinander. Während das Gleis für die Ostfahrer oben am Hang verläuft befindet sich das Gleis für die Westfahrer unter uns - gerade noch am Bildrand zu sehen. |
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Die Frage war nun, ob wir uns für den nächsten Zug noch an das nördliche Gleis stellen sollten oder weiter wollten. Wir entschieden uns für letztes und fuhren weiter in Richtung Westen. Bei Castle Rock fuhren wir von der Autobahn runter und schauten uns die Strecke im Echo Canyon mal genauer an. Wie ich wusste konnte man den Canyon von einem Rastplatz des Interstate 80 schiessen. Das doofe ist nur dass man den Rastplatz nur auf der Westspur erreicht. Dazu kommt, dass man in Castle Rock nur auf die Ostspur kommt. So mussten wir in Castle Rock drauf, zum nächsten Ranch Exit fahren, dort drehen und wieder runter zur Raststätte. Dort angekommen stimmte das Licht noch nicht wirklich. Es sollte noch etwa 90 Minuten dauer, bis passt. Es blieb uns deshalb noch genug Zeit uns ab den Präriehunden zu amüsieren, die zu Dutzenden über die Wisse der Raststätte rannten. Als das Licht dann endlich passte kam das bange Warten auf einen Zug. Leider liess sich dieser etwas zu viel Zeit, so dass das Licht schon arg in der Achse war. |
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Der beste Blick in den Echo-Canyon gibt es von einen View-Point an der IS80 - praktisch! Nach langer Wartezeit kam nach dem Mittag dieser UP Kistenzug nach Westen. |
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Der nächste Programmpunkt war nun nochmals die Brücke bei der Ausfahrt Castle Rock. Wie wir feststellten, war das Licht dort jedoch in der Achse. Wir fuhren deshalb etwas weiter in den Canyon. An einer Stelle mit einigermassen Seitenlicht stellten wir uns schliesslich auf. Wir wären gerne etwas erhöht gestanden, fühlten uns aber durch einen Pickup, der hinter uns parkte etwas beobachtet. So musste wir den nächsten Autozug etwas notschlachten. Für das Bild hiess dies, dass man nicht viel mehr als die drei Loks sieht. |
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Ein UP Autozug nach Westen im Echo Canyon. |
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Nach dem Zug führten wir eine Krisensitzung. Irgendwie war der Verkehr an diesem Tag sehr mau. Wieso und warum dies so war konnten wir uns nicht so wirklich erklären, schliesslich hatten die Strecke weiter im Osten deutlich mehr Verkehr. Eine möglich Erklärung die wir hatten war, dass man an den Häfen am Sonntag nicht arbeitet und deshalb am Montag und Dienstag weniger verkehrt. In der Hoffnung, dass am Mittwoch mehr laufen würde entschlossen wir uns deshalb an die Strecke zwischen Ogden und Salt Lake City zu fahren. Dort fährt der Frontrunner der Utah Transit Authority. Die Züge sind zwar nicht schön, aber wenn man schon mal in der Gegend ist, kann man dem Zug schon mal einen Abend widmen. Auf unserem Weg nach Ogden kamen wir allerdings nicht sehr weit, denn gleich hinter der nächsten Ecke fuhren wir wieder auf den Autozug auf. Der Zug war auf offener Strecke stehen geblieben. Als wir an der Lok vorbeifuhren, sahen wir ein Auto an der Strasse und eine offene Führerstandstüre bei der Lok. Wir stellten unser Auto ebenfalls an den Strassenrand und fotografierten den Zug. |
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Das Verfolgen eines fahrenden Zuges ist kein Problem, wenn der Zug aber sogar stehen bleibt wird es noch einfacher. So geschehen mit dem Autozug, der auf halbem Weg im Canyon auf einmal stehen blieb, der Grund war uns nicht wirklich bekannt. |
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Dann warteten wir ab, was nun passieren würde. Nach einigen Minuten kam jemand mit Warnweste aus der Lok und der Zug fuhr weiter. Wir nutzten die Gunst der Stunde und machten den Zug bei der Abfahrt, dann fuhren wir ihm vor und machten ihn etwas weiter unten im Canyon nochmals. |
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Blick in den Echo Canyon. |
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Als wir wieder zum Auto wollten, bog der UP-Mitarbeiter, der mit dem Auto da war, auf den Parkplatz ein. Er liess die Scheibe runter und meinte mit einem leichten Lächeln: „Hey Guys. Your just making fotos and your are not blowing up some stuff, right?“ Im Anschluss meinte er noch, dass wir aufpassen sollten, sie hätten gerade viel Verkehr. Wir namens grinsend zu Kenntnis und fuhren dem Zug wieder hinterher. Da die Strecke kurz vor Echo stark dreht, war dort nichts zu wollen. Erst hinter Morgan fanden wir nochmals eine passende Stelle. An dieser mussten wir relativ lange auf den Zug warten, sicherlich so 10min. Nach etwa 5min, wir standen auf einer Strassenbrücke, fuhr ein Pick-Up neben uns hin und die Scheibe ging runter. Ein waschechter alter Cowboy mit grossem Hut, Karo-Hemd, grosser Sonnenbrille und 5-Tage Bart Sass am Steuer und musterte uns kritisch. "What are you doing here? ... Trains, mhm, aha ...". Dann sei ja alles gut, solange wir nicht von der Presse seien, sei alles in Ordnung. Amis?! ;) |
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Wir liessen unseren Autozug nicht mehr los. Bereits weiter Westlich ausserhalb des Canyons das letzte Bild davon, zwischen Morgan und Peterson. |
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Nach dieser Stelle wollten wir nochmals kurz vor Ogden stehen, wir fanden jedoch keinen Weg mehr um an die Strecke zu kommen. So liessen wir den Güterzug ziehen und widmeten uns dem Frontrunner. Wir fuhren nach Layton, wo wir ein erstes Mal an einem Bahnübergang standen. Es ging nicht lange, da kam auch schon der erste Frontrunner. Für die nächsten zwei Stunden waren wir nun beschäftigt Stellen in den Strassen nördlich von Salt Lake City zu finden. Neben dem Frontrunner wurden wir auch noch drei Mal von Uncle Pete besucht, wie man die UP in den Staaten scherzhaft nennt. Leider kamen aber zwei der Züge aus dem falschen Licht. Nach vier Lok- und einem Steuerwagenbild hatten wir schliesslich genug gesehen. |
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Zwischen Ogden und Salt Lake City gibt es Nahverkehr, der Front Runner der UTA (Utah Transit Authority) verkehrt im dichten Takt zwischen den beiden Orten - die komplett zusammengewachsen sind. Hier ein Zug nach Ogden (Norden) bei Clearfield. |
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Während die beiden vorderen Gleise der UP für den normalen Güterverkehr benutzt werden hat man für den Front Runner ein eigenes Trasse spendiert. Ob die beiden Strecken jemals verbunden sind, wissen wir nicht. Hier rollt ein UP Zug nach Norden, bei Clearfield. |
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Und noch ein Front Runner nach Ogden, bei Clearfield. |
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Nachschuss auf einen Südfahrenden Front Runner vor der Kulisse der umliegenden Bergkette. |
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Kurz vor Ogden rollt dieser Frontrunner mit Lok 3 dem Endbahnhof entgegen. |
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Der schöne Steuerwagen steht auf der anderen Seite der Komposition, hier kurz hinter Ogden. |
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Ein letztes Bild vom Front Runner, wieder bei Sunset. |
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Wir fuhren zu einem Motel am Stadtrand von Ogden. Auf dem Weg dorthin amüsierten wir uns über Leute, die am Strassenrand standen und mit ihren Schildern für einen Kandidaten der Senatorenwahl oder Pizzas von Dominos auf sich aufmerksam machten. Bestimmt Toll bezahlte Jobs … Wir gönnten uns heute mal ein Best Western Hotel, vor allem deshalb weil es perfekt an der IS80 lag, wo wir morgen früh wieder drauf wollen. Abendessen gab es im Denny's, lecker! |
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Text: Pascal Zingg | |||||
Alle Texte und Bilder sind (C) bei www.bahnpics.com |
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