Tag 26: Mittwoch, 23.06.2010, Uintah - Salt Lake City

 

 

 

         
   

Das nächste Klischee über die Amis wurde heute in der Früh erfüllt, Omas mit Kanonen gibts wirklich! Ich denke da jetzt nicht an die „Ma“ der Daltons ;) Und; eine Frage die ich mir vor ein paar Tagen gestellt habe wurde beantwortet.

Als wir heute raus sind windete es sehr stark, so richtig richtig stark und ich vermutete schon ein eigentlich nicht angekündigter Wetterwechsel. Konnte aber nicht, den noch beim Frühstück sitzend war beim Wettergück im TV von Sonne die Rede.

Heute stand noch mal der Echo Canyon an, da wurden wir gestern ja nicht so richtig fertig damit ... deshalb probierten wir das heute erneut, immer mit der Hoffnung auf mehr Verkehr.

Die erste Stelle die wir angefahren sind ist am selben Ort wie gestern, diesmal einfach an der anderen Strecke oben. Verkehr war nicht viel, auf der knapp 1 Stündigen fahrt kreuzten wir 2 Güterzüge und überholten nur einen einzigen. Immerhin der sollte dann aber kommen.

Wir fuhren rein, parkten und latschten einem Weg entlang um auf den Hügel zu kommen. Es war kein Verbotsschild erkennbar, zudem führte der Weg auf der zwischen die beiden Strecken, also wohl UP Gelände.

Aber weit kamen wir nicht, David meinte auf einmal, dass uns vom benachbarten Grundstück jemand zuschaut. Das Grundstück ist schön Amerikanisch, bei uns würde man es als Sondermülldeponie bezeichne. Einige verlotterte Holzhäuser, ein riesiger Autofriedhof mit alten Autos (wohl schon länger nicht mehr in „Betrieb“, ein Haufen mit alten Pneus und sonstigem Müll.

 Es knallte dann zwei mal, wohl eine Türe oder so? Etwas weiter oben sahen wir dann, dass sich die Person mit dem Auto (klar, die 100m kann man unmöglich zu Fuss gehen) zu unserem Auto bewegt hat. Da besteht also doch Erklärungsedarf, David drehte und wollte die Sache in die Hand nehmen. Zingg und ich standen an die Stelle und erwarteten den Zug, der weiter vorne schon zu sehen war. David kam dann bald auch dazu, das Auto sei wieder weg gefahren ... und wir machten die Bilder.

   
         
         
       
         
       
   

Wie schon am letzten Morgen standen wir erst wieder an die Ostausfahrt aus dem Echo Canyon. Hier sehr schön zu sehen die beiden Richtungsgleise. Ein UP Kistezug nach Osten rollt durchs Bild. Der Schrottplatz (bzw. dessen Besitzerin) unten wurde uns nach diesem Foto zum Verhängnis.

   
         
   

Beim runterlaufen entschlossen wir uns dann unser Tun zu erklären, nicht dass da noch jemand die Polizei ruft oder so. Wir liefen ohne Taschen und Auto zum Eingang und machten uns bemerkbar. Die Peson, die ich eigentlich eher für einen Farmer oder so gehalten habe, war eine Oma. Und sie kam ziemlich angesäuert auf uns zu geschlichen.

Unsere Erklärung akzeptierte sie nicht und sie „bat“ uns unter Androhung der Waffe doch etwas zu bleiben, bis die gerufenen Cops kommen, denen können wir das dann alles erklären. Das beantwortet die Frage, wie ernst es die Amis mit diesem Private Property quatsch nehmen. Hatten wir jetzt eine Grenze überschritten die wir nicht hätten überschreiten dürfen? Was wird uns der Spass kosten? Kommt überhaupt die Polizei oder lässt uns die alte einfach "schmoren".

Da die alte uns auffällig unauffällig beobachtete blieben wir einfach mal und nach etwa 20min kam dann ein Sheriff mit seinem Jeep angefahren. Es war ein Junger sehr freundlicher Herr und wir erklärten ihm unser Tun. An seiner Art merkte man klar, die alte ist am überreagieren ... so richtig verstand er das Problem nämlich auch nicht. Damit hat es sich dann erledigt, er meinte nur, dass wir doch in Zukunft auf Verbote achten sollten. Es gäbe viele Leute die da keinen Spass verstehen und Waffen hätten, worauf sie nickte (hoppla). Es werde viel kaputt gemacht und geklaut (Kommentar: wohl kaum bei ihr) ;)). Dann wünschte er noch einen schönen Tag und wir waren „frei“. Und so verlief der erste Kontakt mit der Ordnungsmacht in den USA ...

 

Jetzt stehen wir wieder am Autobahnparkplatz unter dem Dach auf der Bank und warten auf einen Zug aus Osten. Zwei kamen schon, aber zu einem Zeitpunkt wo das Licht nicht so wirklich passte ... was jetzt der Fall wäre.

   
         
         
       
   

Wieder am Ausichtspunkt der IS80, die Sonne war noch nicht ganz rum als dieser UP Zug nach Westen durchrollte.

   
         
         
       
   

Dr dicht folgende Nahgüter mit zwei Shortlinern vorne dran war ebenfalls noch zu früh für den richtigen Sonnenstand.

   
         
   

Einer der beiden kam dann zurück, wieder mit zwei Shortline Loks, eine der beiden war lustigerweise vorhin mit dem Zug hoch, das Rangiermanöver in Echo muss also ziemlich gross gewesen sein.

   
         
         
       
   

Nach einiger Zeit kehrte der Nahgüterzug zurück nach Osten.

   
         
   

Einer der beiden kam dann zurück, wieder mit zwei Shortline Loks, eine der beiden war lustigerweise vorhin mit dem Zug hoch, das Rangiermanöver in Echo muss also ziemlich gross gewesen sein.

Als wir schon fast nicht mehr daran glaubten dass etwas kommt, und auch als wir fast schon gehen wollten, tauchte vorne ein Zug auf. Die Uhr zeigte 14:16, gestern haben wir den Zug um 14:17 erlegt ... und es wurde heute 19. Sogar noch mal zwei Minuten später. Ärgerlich, wegen dem Licht.

   
         
         
       
   

Der nächste Zug kam dann erst nach ewiger Warterei am Rastplatz (was Dank einer Bank mit Sonnendach auf einer abgelegenen Wiese aber extrem gemütlich war) kam der nächste Westfahrer. Die Sonne war leider schon wieder zu weit rum und die Seite dunkel.

   
         
   

Da wir an der Stelle eh nicht bleiben konnten und uns der Zug gefiel, er hatte auf Flachwagen irgendwelche Rohre geladen, fuhren wir ihm einfach mal hinterher.

An der Ausfahrt von Echo / Henefer gelang ein erstes Bild und ein zweites etwas weiter hinten am Ranch Exit zwischen Morgan und Devil’s Side. Speziell war nicht nur die Beladung sondern auch die bespannung, hinter einer UP Lok folgte eine CSX Lok. Da an diesem Ranch Exit kam uns aber erst noch ein Zug von hinten durchs Bild gefahren, knapp mit Schleierschaden, aber er hätte Schub gehabt.

   
         
         
       
   

Zwischen Morgan und Devil\'s Side kam dieser Ostfahrer beim Warten auf den Westfahrer noch vorbei.

   
         
         
       
   

Der Zug von eben mit den leeren Rohren zwischen Devil\'s Side und Morgan Westwärts.

   
         
   

Nach dem Bild vom Röhrenzug fuhren wir wieder zurück in den Canoyon, bis ganz zur Brücke an der Einseitigen Ausfahrt / Einfahrt vom Highway 80. Wir hatten bis dahin natürlich den Zug den wir am BÜ nachgeschossen haben schon längst wieder eingeholt und er kroch kurz nach unserer Ankunft an der Stelle vorbei.

Im Halbschlaf achtete ich im Auto sitzend auf die Strecke während die andern beiden schliefen .. und kaum war die Lok vom Ostfahrer verschwunden tauchte ein Westfahrer dahinter auf. Zuuuuugfahrt!

Das Bild wurde ... naja, etwas mit Schleierschaden erledigt und auch das Seitenlicht war eher Mau. Trotz der Bedingungen am Himmel nahmen wir die Verfolgung auf und schossen den Zug ein zweites mal unterhalb vom Autobahnparkplatz im leider ebenfalls nur Halblicht.

Zeitvertreib war da auch noch geboten, ein paar Basejumper waren gerade vor uns am Hüpfen. Das war krass, keine 100m hoch war dieser Fels ... trotzdem kamen alle gut unten an.

   
         
         
       
   

Im Echo Canyon beim warten auf einen Zug dann diese Serie. Base Jumper!

   
         
         
       
         
       
   

Ein UP Westfahrer im Echo Canyon.

   
         
   

Wir waren dann etwas am überlegen wie wir den weiteren Tag verbringen mochten, denn der Schleier wurde nicht weniger. Abbrechen und noch ein Sprung nach Westen wagen? Oder noch mal ein Zug verfolgen im Canyon? Nach einigem hin und her entschlossen wir uns für die zweite Variante, noch mal zur Brücke um einen Zug zu verfolgen.

Kaum da angelangt rollte von hinten eine einzelne Lok mit einem Profilwagen und zwei komisch grossen Wagen vorbei ... wohl mit Oversize Load, aber leider von hinten.

   
         
         
       
   

Wir warteten dann mitten im Canyon auf einen weiteren Westfahrer den wir verfolgen konnten - dabei kam von hinten aber erstmal dieser Zug, mit einem Profilmesswagen vorne drin.

   
         
   

Auch von vorne mussten wir wieder nicht lange warten, bald tauchte ein Zug auf, diesmal ein UKV Zug (UPS Zug), der ging dann fast im Vollicht ab auf der Brücke. Der UPS Zug war schnell und wir hatten unsere liebe mühe bei 40 Meilen den Zug halten zu können. Mit 50 ging’s dann aber ganz gut und an einer Wunschstellte klappte es erneut.

   
         
         
       
   

Das nächste nach Westen war dann dieser UPS Express, der im Vergleich zu den normalen Güterzügen deutlich schneller unterwegs war.

   
         
         
       
   

Eine Verfolgung war trotzdem möglich, hier im Canyon ...

   
         
   

Dann mussten wir uns nochmal kurz besprechen was wir machen wollten Schnell waren wir uns einig, dass wir diesen UPS Zug als Taxi nach Westen benutzten wollen. Im Canyon drin machten sich auch schon die ersten Schatten breit auf der Strecke und auch der Siff war unberechenbar. So hielt uns nicht mehr viel in der Gegend.

An der Ausfahrt von Eco / Hefener gelang nun ein Bild mit richtigem Licht, wunderbar.

   
         
         
       
         
       
   

... und bereits nach dem Verlassen am Exit von Henefer.

   
         
   

Eine weitere Verfolgung ging dann schief, der Schleier in Richtung Westen war zu dicht, wir verweilten zwar noch etwas bei der Brücke von gestern, aber es wurde nichts.

Der Zug den wir zuerst verfolgt haben heute Nachmittag, ein Kohle oder Getreidezug, stand sogar noch vor der Brücke in der Ausweiche und wurde dann wenig später vom UPS Zug überholt.

   
         
         
       
   

Zwischen Morgan und Peterson überholte der UPS Zug dann den im Hintergrund stehenden anderen UP Zug, die UPS Züge scheinen Vorrang zu haben.

   
         
   

Wir selber fuhren dann rein in dieses Salt Lake, wir hatten noch eine Stelle für den Front Runner offen welche wir gestern nicht gefunden haben (wir haben etwa eine halbe Mile zu Nördlich mit dem suchen begonnen ;)). Durch dichten Verkehr erreichten wir gegen 18 Uhr die Stelle (danke liebes Navi) und dann schossen wir im aufziehenden Schmodder je ein Zug von vorne und einer von hinten. Abgerundet wurde das warten durch einen Güterzug von vorne im Vollicht .. und von unserem UPS Zug von hinten ;)

   
         
         
       
   

Bei Kaysville, wieder zwischen Ogden und Salt Lake City, kam ein Güterzug nach Norden / Osten vorbei.

   
         
         
       
   

Der Front Runner fuhr natürlich auch noch, hier ein Südfahrer nach Salt Lake.

   
         
         
       
   

Front Runner mit Lok 2 nach Ogden, bei Kaysville.

   
         
 

Das Bett suchten wir uns am Westrand der City, so dass wir morgen früh relativ fix in der Gegend sind wo wir wollen. Das Super8 hinter dem Flughafen gefiel uns auf der Karte und so wurde da hin navigiert. Nur zu Essen gibt’s nichts hier in der Gegend ... ausser einem Pizza Automaten in der Lobby ... auf einen Versuch wie das schmeckt verzichteten wir freiwillig. Stattdessen besorgten wir uns beim Wendy's in den ersten Vororten unser Abendessen.

 
         
    Text: Neel Bechtiger    
         
       
       
         
   

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