Tag 24: Dienstag, 28.07.2009, Arad - Arad

 

 

         
  Wow, was für ein Tag. Er begann gemütlich um 7 Uhr im Hotel in Arad. Unser erster Termin war das Treffen mit dem rumänischen Kollegen Cristian, um gemeinsam in Richtung Gurahont auf 1000er-Malaxa-Jagd zu gehen. Danach wollten wir nach Brad und den 60er-Zug zurück nach Arad verfolgen. So hätten wir den Tag schön ausgefüllt, mit einer Pause von etwa zwei Stunden über Mittag, genau in der Hochlichtphase ;) Doch soweit zur Theorie ...
Wir fuhren nach dem Frühstück aus Arad hinaus und stellten uns erstmal vor dem Bahnhof von Sîntana an die Strecke, nicht für den 1000er Malaxa, aber vielleicht kommt ja noch was. Da merkte dann Pascal auf einmal, dass wir den Schnellzug nach Iasi mit 65er nur knapp verpasst haben ... schona blöd! Bis 10min vor dem Malaxa warteten wir, jedoch ohne, dass auch nur ein Zug kam.
Dann ging es zum Bahnhof von Sîntana, da trafen wir einerseits Kollege Rumänien (Cristian) und andererseits schossen wir da erstmal den 1000er Malaxa kurz nach der Ankuft.
 
         
         
   

   
   

Sintana, der Malaxax 1019 ist aus Arad eingetroffen.

   
         
   

 Schiessen wollten wir ihn noch neben einem 900er Malaxa, welcher laut Fahrplan um die Zeit aus Chisineu Cris kommend im Bahnhof stehen müsste. Mit einem weiteren Zug haben wir nicht gerechnet, einem Zug aus Brad, und dieser Stellte sich leider auf Gleis 2, was die ganze Situation etwas „Eng“ machte.

   
         
         
       
   

Der 1000er nach Gurahont neben dem 900er aus Chisineu Cris, der 900er wird gleich hinten an den Zug mit der 83er gehängt und fährt bis Arad als \"Kurswagen\" mit.

   
         
    Der 900er Malaxa wurde dann als „Kurswagen“ an den Zug aus Brad gehängt für die letzten Kilometer bis Arad – zu dem Zeitpunkt waren wir aber schon wieder weg. Die Verfolgung ging los, aber erst nachdem sich Cristian von den Lokführern verabschiedete, er kannte die nämlich alle irgendwie von allen Zügen.    
         
         
       
   

Der 1000er nach Gurahonth vor Pâncota

   
         
         
       
   

Das Alter ist der Kiste anzusehen ....

   
         
         
       
   

Der 1000er nach Gurahonth vor Pâncota. Noch ist es komplett Flach, die ersten Hügel werden aber bald erreicht um Ineu.

   
         
         
       
   

Der 1000er nach Gurahonth hinter Pâncota am HP Seleus, vor Ineu.

   
         
         
       
   

Kurz vor Ineu ein Querschuss von einem kleinen Hügel hinunter. Es war um kurz vor 9 schon wieder extrem Heiss und so haben sich einige Reisende kurzerhand eine Einstiegstüre geöffnet.

   
         
         
       
   

Der 1000er nach Gurahonth hinter Pâncota am HP Seleus, vor Ineu.

   
         
   

Vor Pâncota, kurz dahinter und vor Ineu schossen wir den Malaxa schön im Morgenlicht. Am Bahnhof von Ineu selber wollten wir ihn eigentlich gar nicht machen, aber der 900er welcher drin stand lockte uns dann doch an. Es reichte gerade so und wir waren 30sec vor dem Zug im Bahnhof, so haben wir die Malaxa Aufstellung halt in Ineu gekriegt. Die Aufenthaltsdauer war etwas länger als geplant, denn es bewegten sich recht grosse Menschenmassen um den Zug herum, es wurde viel Material ein und ausgeladen, wofür doch solche Züge zu gebrauchen sind!

   
         
         
       
   

Ankunft in Ineu, neben an steht der 963er Malaxa nach Cermei als Anschlusszug bereit.

   
         
   

Bis Gurahont kriegten wir den Zug noch ein paar mal, bei Bocsig, Sebis, zwischen Almas und Joia Mare sowie zuletzt kurz vor dem Bahnhof von Gurahont.

   
         
         
       
   

Ausfahrt aus dem Bahnhof (siehe Weiche) von Bocsig

   
         
         
       
   

1000er zwischen Birsa - Sebis, der Zug kam für den Golf Fahrer etwas überraschend.

   
         
         
       
   

Ausfahrt aus Sebis, es wird langsam Hügeliger.

   
         
         
       
   

Zwischen Almas - Joia Mare verläuft die Bahn in einer Schlucht und es wird im Verlauf auch der Fluss überquert.

   
         
         
       
   

1000er Malaxa nach Gurahonth zwischen Almas - Joia Mare

   
         
         
       
   

Einfahrt von Gurahoth, nach fast 4h Fahrt hat der 1000er seinen Endbahnhof erreicht.

   
         
   

Und schon waren wir da ... und konnten erstmal etwas aufatmen und uns etwas hinsetzen. So Verfolgungen sind schon etwas Anstrengendes! Unser Talent bei Mistlicht an Bahnhöfen aufzutauchen spielten wir mal wieder voll aus, und so stand die Sonne schön in der Gleisachse bei der Ankunft in Gurahonth. Aber wir hatten ja Zeit zu warten, denn wo wir den Mittag verbringen würden war ja schliesslich egal und die Abfahrt von der 60er in Brad war noch weit weg. Wir schauten uns erstmal den Malaxa etwas genauer an, dank Cristian konnten wir auch den Führerstand besichten ... interessantes Gefährt. Die ganze Antriebstechnik ist aufs Drehgestell montiert, welches sich direkt hinter dem Führerstand befindet. Sicher ein angenehmer Arbeitsplatz mit dem rohrenden Diesel im Rücken...

   
         
         
       
   

Die nicht mehr ganz Originale Inneneinrichtung des 1000ers ...

   
         
         
       
   

Der Malaxa stand nach der Ankunft relativ lange in Gurahonth, ehe es am Zugschluss von einem aus Brad kommenden Regio zurück nach Arad ging.

   
         
         
   

   
   

... und verlässt wenig später den Bahnhof, vorbei an einer Abgestellten Garnitur mit einer alten Front.

   
         
   

Wir setzten uns dann wieder in den Schatten vom Bahnhof und machten uns über unseren Mittag Gedanken, was wir machen sollten. Die RegioTrans Strecke nach Vascau ist von Gurahont aus nur etwa 50km weit weg. Zug wäre auch gefahren, aber rote Caravelle .... hmmmm, neeeeein, besser im Schatten sitzen und nichts tun. Alles andere war auch irgendwie zu weit weg und wir Schweizer wollten gemütlich irgendwann nach Brad fahren nach der Mittagspause – kühle Getränke hatten David und ich im Dorfladen schon mal besorgt und auch das Auto wurde noch in den Schatten geparkt.
Cristian wollte aber nicht so recht nichts tun und versuchte die ganze Zeit uns für etwas zu begeistern. Eine Idee kam ihm dann noch. Eine Schmalspur-Dampfbahn von Brad nach Crişcior. Er kannte den Besitzer, und nach einem Telefon war auch klar, dass sich da was bewegen würde. Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht so recht begriffen haben war, dass der Zug nicht zwischen Brad nach Crişcior als viel mehr zwischen Abrud und Cîmpeni fahren würde. Wir wussten nicht so recht, er meinte, es sei nicht weit und wir fuhren mal los, nach Brad mussten wir ja eh, insofern kein Problem.
Bis Brad brauchten wir aber 20min länger als vermutet und von da nach Abrud ist es auch nicht eben ein Katzensprung, was die Frage im Auto aufwarf, was tun? 60er verfolgen oder Dampfbahngammelschmalspurmist? Ich war für die 60er, klar, mit so DINGS kann ich nicht viel anfangen, Pascal wollte nach hinten und David meinte, es würde ihn eigentlich schon interessieren. Also war ich überstimmt und nicht ganz ohne Eile fuhr ich nach Abrud, wo der Dampfzug stehen sollte. Schnell war klar, dass es in der von Cristi versprochenen halben Stunde nicht zu schaffen war, denn zwischen Brad und Cîmpeni liegt ein Pass, so hatten wir dann über eine Stunde bis wir in Cîmpeni ankamen. So war dann aber auch gleich klar, die 60er war weg ... und der nächste Zug mit 83er eigentlich auch, zudem dieser nicht so richtig interessant ist.
Dampfbahn ... ohje, die stand zwar irgendwo im Ort, aber daneben war ein grosser LKW abgestellt und das Licht war, wie so häufig schön in der Gleisachse. Wir schossen das Buidl mal und ich tat den Nachmittag schon als grösster Reinfall in diesem Urlaub ab, viele Kilometer für nichts als ein schlechtes Dampfbild.

   
         
         
       
   

Ankunft in Cîmpeni, das Licht passt nicht und hinten an der Lok ist noch ein abgestellter LKW zu erkennen – dafür ist der LKW vorne und der Dacia hinten ziemlich Authentisch ;)

   
         
         
       
   

Situation von der anderen Seite ... und wir dachten schon, der Nachmittag sei verschenkt.

   
         
   

Cris meinte dann aber, dass der Dampfzug heute auch noch fahren soll, und zwar in unsere Richtung. Super! Die Strecke haben wir auf dem hinweg eigentlich nie so recht gesehen, was einiges an Buschwerk bedeuten dürfte.
Aber da sonst eh nichts mehr zu wollen war, harrten wir trotzdem der Dinge, die da kommen mochten. Nach einer rumänischen Viertelstunde (ca. 60 Minuten) kamen der Besitzer, der Österreicher Georg Hocevar und ein Deutscher Tourist per Auto, es ging also los. Pascal und Cris gingen ebenfalls auf den Zug, während ich und David das Auto zum Endbahnhof fuhren und unterwegs vielleicht noch ein Foto machen wollten. Hoffnungen hatten wir wie gesagt eigentlich keine. Cris meinte aber schon, Fotohalt ect. sei möglich ...
Nebst Georg, 2 Mann Personal, dem Deutschen, Cris und Pascal fuhren auch noch eine ganze menge Kinder mit dem Zug mit, die sich wohl einen Spass aus dem Dampfzug gemacht haben, wenn er denn mal fährt. Aber für wen der Zug genau fährt?

   
         
         
       
   

Abfahrt aus Cîmpeni, Ziel der Fahrt das wenige Kilometer weiter im Tal liegende Abrud.

   
         
   

David und ich schossen den Zug an der Ausfahrt mehr schlecht als recht und fuhren mal los, natürlich dauerte es kaum 200m und wir hatten ihn auf der anderen Talseite wieder überholt, Da fährt er schaurig durch den Wald, der Zug fährt sich das Lichtraumprofil immer schön selber frei, die paar mal die er fährt. Das Wort Waldbahn bekommt aber eine neue Bedeutung.
Etwas weiter unten erreichten David und ich über eine wacklige Holzbrücke die Bahn an einer freien Stelle, kaum 20m lang, dass erste mal und schossen den Zug als er dann ziemlich langsam aus dem dunklen Wald heraus kam. Immerhin, die Sonne passte und die Lok war schön angestrahlt. *hust*

   
         
         
       
   

Hinter Cîmpeni, da bekommt der Begriff Waldbahn eine völlig neue Bedeutung.

   
         
         
       
   

Etwas erhöht dann die kleine Lok im einzig freien Abschnitt der Gegend.

   
         
   

Weiter, im nächsten Ort wo man mit dem Auto zur Bahn kam hatten wir ihn bereits wieder eingeholt. Wir stellten uns im Ort, Pascal und Cris organisierten aber einen ersten Fotohalt mit Scheinanfahrt. Im Ort war recht viel möglich, und so schossen wir den Zug ein paar mal bis er sich wieder auf davon machte. Die Bevölkerung war einerseits über das erscheinen des Zuges etwas überrascht, überraschter aber wohl über die Ausländer die durch das Dorf rannten ;)

   
         
         
       
         
       
   

Scheinanfahrt in der nächsten Ortsdurchfahrt

   
         
         
       
   

Auch die Lokale Bevölkerung wundert sich über das bunte Treiben im Ort.

   
         
         
       
         
       
   

Der Zug setzte sich dann endgültig mit einem langen Pfiff wieder in Bewegung.

   
         
   

Im nächsten Ort standen wir dann wieder, und es dauerte und dauerte, und auf einmal kam eine SMS vom Pascal vom Zug, es stehe ein Auto auf dem Gleis. Und wirklich, irgend ein Bewohner hatte nicht damit gerechnet, das auf dem verrosteten Gleis noch etwas fährt heute und parkte seine Karre direkt auf die Gleise ;) Fluchend sei er vertrieben worden vom Gleis. Da war dann auch noch der nächste Fotohalt, haben wir natürlich nicht mitmachen können leider.

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Einschub von Pascal:
Ich stand zusammen mit Cristi auf der Plattform und hielt Ausschau nach einer Stelle für einen weiteren Fotohalt. Als wir einen offenen Streckenabschnitt befuhren, fragte ich Georg, ob wir denn hier halten könnten. Er verneinte und meinte, dass wir dies weiter vorne tun würden. Kaum hatten wir unsere Unterhaltung beendet, erspähte ich ein Auto. Der Lokführer begann zu pfeiffen, doch nichts regte sich. Schliesslich kam der Zug knapp vor dem Auto zu stehen.
Während er immer weiter pfiff rief Georg etwas entnervt der Dorfbevölkerung und fragte wem das Auto gehörte. Niemand schien jedoch etwas zu wissen. Währenddem sich Georg mächtig über den Falschparker aufregte, konnten weder der Deutsche noch ich mir ein Lächeln verkneiffen. Für uns Touristen war dies eine willkomene Episode rumänischer Sorglosigkeit, währenddem Georg wohl öfters mit solchen Sorglosigkeiten zu kämpfen hatte. Immerhin nach ca. 10 Minuten schien das Pfeifen zu nützen, denn nun kam der Fahrer des Autos angerannt. Nach dem das Auto weg war, fuhren wir einige 100 Meter und machten dann unseren Fotohalt.

   
         
         
       
   

Häufig verkehrt der Zug nicht auf der Strecke, was die Lokale Bevölkerung ausnutzt und anscheinend gerne auf den Gleisen parkt.

   
         
         
       
   

Die nächste Scheinanfahrt, kurz vor Rosia Montana.

   
         
         
       
   

Auch ein Motiv an der Strecke gibt es, eine Kirche über dem Tal nahe Rosia Montana

   
         
    Bei uns kam der Zug .. wir erlegten ihn unterwegs und dann im nächsten Ort noch mal.    
         
         
       
         
       
   

In Rosia Montana kurz vor dem Bahnhof, im Ort sind einige Jugendliche neu aufgesprungen ;)

   
         
   

„Leider“ war der Zug etwas zu „schnell“, und so erreichten wir eine Stahlbrücke im Ort nicht mehr ganz – das wäre ein nettes Motiv gewesen. Dafür sahen wir, wie ein Mädchen vom hintersten Wagen fiel. Aber kein Problem, sie stand auf, wischte den Staub ab und lief weiter dem Zug hinterher. Sie hatte Glück, wie wir auch, denn er hielt am nächsten Bahnhof wieder für einen Fotohalt - Rosita Montana

   
         
         
       
   

Kurzer Fotohalt beim Bahnhof von Rosia Montana

   
         
   

Der Deutsche Name von Rosia Montana ist "Goldbach". Wie es der Name antönt, findet man hier Gold, viel Gold. Der Goldabbau hat im Tal des Flusses Abrud eine grosse Bedeutung, so hat man hier alte Stollen der Römer entdeckt, die schon vor 2000 Jahren mit dem Goldbau begannen. Heute ist der Goldbau ein eher unrühmliches Kapitel. So ist der Abrud so stark mit Schadstoffen belastet, dass sein Wasser eine braungelbe Farbe hat. Neben der Strecke trafen wir ausserdem auf einige Abraumhalden. Wie uns Cristi berichtete konnte man aber wenigstens die grösste Schandtat verhindern. Da die Gold- und Silbervorkommen heute noch als enorm eingeschätzt werden, man spricht von 8'000'000 Unzen Gold und 49'000'000 Unzen Silber (!), wollte ein kanadischer Investor zwei Talschaften in einen riesigen Krater verwandeln und rund 2000 Leute umsiedeln. Nicht nur wegen der Bahn kann man von Glück reden, dass die rumänische Regierung dem im Jahre 2007 nicht zustimmte. Kommen wir aber zurück zum Zug.
Wir folgen ihn dann weiter und konnten ihn bis zum Endbahnhof im Dorf Abrud noch drei mal erlegen, einmal mit einem riesigen Abraumberg im Bild.

   
         
         
       
   

Etwa 30min später kam noch eine Caravelle Garnitur nach Gataia in den Bahnhof geeilt. Der Malaxa wartet auf einen Zug aus Moravica an welcher er sich bis Timisoara hängen wird.

   
         
         
       
   

Zwischen Rosia Montana und Abrud verkehrt die Strecke in etwas offenerem Gelände, was ein paar Möglichkeiten mehr eröffnet.

   
         
         
       
   

Der grosse weisse Berg hinten ist ein Abraumberg von der Lokalen Goldmiene, der Tal hat auch heute noch eine wichtige Bedeutung für den Europäischen Goldabbau.

   
         
         
       
   

Die ersten Gebäude von Abrud, dem Endpunkt der Strecke, tauchen auf.

   
         
   

Für die Passagiere im Zug gab es derweil keine weiteren Fotohalte. Das Problem war, dass die Schienenoberkanten stark verrostet waren, was zusammen mit festgefahrenem Grünzeug und leichter Steigung zum Schleudern der Lok geführt hätte – so erklärte es Georg. Aber wir sind mit der Doppelspurigkeit, mit Zug und Auto gar nicht schlecht gefahren. Am Endpunkt Abrud fanden wir mit dem Auto ohne verfahrer den Bahnhof wo der Zug schon eingetroffen war.
Da konnten wir wieder ein paar Bilder schiessen ... und es kam die Frage auf, was geschieht nun mit den Fahrzeugen?

   
         
         
       
   

Terminus Station, Abrud ....

   
         
   

Links auf einem Platz stand ein Tieflader. Nicht wirklich? Oh doch genau. Die Wagen bleiben stehen, die Lok wird aber immer für jeden Fahrtag mit dem Tieflader von Crişcior über einen recht hohen Pass zur Strecke gekarrt. Da wird aber ein recht grosser Aufwand betrieben und so langsam wurde uns auch bewusst, wie gross unser Glück war, dass der Zug genau heute fuhr. Weil anscheinend wird da nur an wenigen Tagen im Jahr gefahren ... warum aber genau gefahren wurde heute, das erschliesst sich uns nicht ganz.
Nur etwa 20min nach der Ankunft des Zuges begann die Verladeaktion auf den alten Tieflader.

   
         
         
       
   

Der Tieflade kommt und setzt sich an die Rampe ...

   
         
         
       
   

Die Lok setzt um

   
         
         
       
   

Zwischen Rosia Montana und Abrud verkehrt die Strecke in etwas offenerem Gelände, was ein paar Möglichkeiten mehr eröffnet.

   
         
   

Die Ausführung dieser Aktion tat sogar mir weh, und ich bin ja weiss Gott kein Dampflokfreund ;) Mit Schwellen hat man eine steile Rampe gebaut die etwa auf die Höhe des Tiefladers führte. In etwa weil die Höhendifferenz gut und gerne 5cm war ..
Und wie überwindet man Steigung und Absatz? Genau, mit Schwung. Es brauchte zwar drei versuche bis die Lok auf dem Tieflader war, aber es klappte. Die armen Radreifen!

   
         
         
       
   

Um die Lok auf den LKW zu kriegen (siehe Spalt zwischen Rampe und Ladefläche braucht es mehrere Versuche!

   
         
         
       
   

Fachmännisch beäugt die Mannschaft das Manöver.

   
         
         
       
   

Geschafft .... nun wird die Kiste noch fest gezurrt und dann kanns losgehen.

   
         
   

Die Lok dampfte noch und nach dem festmachen ging die Fahrt auch relativ schnell los.
Da das Zuhause der Lok sowieso in unsere Richtung ist war klar, dass wir auch auf dem Tieflader noch ein Bild machen wollten. So ging der Ehrgeiz etwas mit uns durch und wir stellten einen relativ hohen Anspruch an das Bild. Gar nicht einfach auf der Strasse. Trotzdem gelangen zwei Bilder von dem „Zug“, Stellen auf oder an einer Strrasse zu finden ist gar nicht soooo einfach.

   
         
         
       
   

Auf gehts, durch den Ort Abrud mit der noch rauchenden Lok hinten drauf.

   
         
         
       
   

Zwischen Rosia Montana und Abrud verkehrt die Strecke in etwas offenerem Gelände, was ein paar Möglichkeiten mehr eröffnet.

   
         
   

Auf der Passhöhe legte die Mannschaft eine Pause ein. Wir dagegen fuhren weiter nach Crişcior, dort hatte Cristi eine Depotbesichtigung für uns organisiert. Nun folgte eine weitere Überraschung, in Form eines riesigen Industriegeländes, das unter anderem ein eigenes (inzwischen stillgelegtes) Kolekraftwerk hat. Benutzt wird es noch für die Aufbereitung von Schienenfahrzeugen aller Art. Neben diversen aufbereiteten oder in Aufbereitung befindlichen Fahrzeugen war denn auch dementsprechend viel, ähm, Altmetall zu finden. Die Palette an Fahrzeugen war riesig, unter anderem viel Zeugs aus Österreich, Rollmaterial von ehemaligen CFR-Schmalsprubahnen, ja sogar die Überreste eines polnischen Triebwagen waren zu finden. Dazu sahen wir Hallen voller Ersatzteile wie Drehgestelle oder Radsätze. Kurios war auch die Tatsache, dass hier normalspurige Güterwagen aufgearbeitet wurden – ohne Normalspur-Gleisanschluss, versteht sich! Aber für irgendwas hat man ja den Tieflader. Auf dem Areal selber stand gerade ein frisch hergerichteter Normalspur-Güterwagen rum, praktischerweise einfach in den Dreck gestellt... Dazwischen wurde uns noch die rumänische Arbeitsweise erklärt. Bei einer weiteren Strecke, die Georg betreibt, hat die Gemeinde die daneben liegende Strasse erneuert. Weils so praktisch ist, wurden direkt die Schienen als Begrenzung benutzt, was die Arbeit an der Bahnlinie natürlich enorm erleichtert... Das sei aber häufig so, meinte Cristi mit sarkastischem Unterton. Wie wir so rumstanden, kam auch der Tieflader mit der Dampflok angefahren. Auch hier hatte es eine aus Schwellen gebaute Rampe; die Lok wurde hier aber mittels Kuppelstange und einer Diesellok runter befördert – derselbe abenteuerliche Murks wie beim Verladen, die armen Loks!

   
         
         
       
   

Auch alte Loks und Wagen aus CFR Beständen gibt es auf dem Areal zu sehen.

   
         
         
       
   

Da kommt der Tieflader wieder ... die Rampe ist rechts zu erkennen.

   
         
         
       
   

Es wird angesetzt ...

   
         
         
       
         
       
         
       
   

Eine kleine Diesellok kommt und zieht die Lok mit einer Kuppelstange vom Tieflader.

   
         
         
       
   

Auch das Manöver wurde erfolgreich beendet.

   
         
         
       
   

Spannendes Gefährt am Rande

   
         
         
       
         
       
   

Eindrücke vom Areal

   
         
   

Nach unserem Besuch fuhren wir zurück in Richtung Brad. Zur Sicherheit schauten wir noch ins Kursbuch, und tatsächlichum .40 sollte noch eine 60er fahren. Die Uhr stand aber schon auf .38, uhm, das wird eng... Schlussendlich fehlten uns gerade noch 30 Sekunden für ein Bild. Schön blöd, da standen wir die ganze Zeit rum, und am Schluss fehlen 30 Sekunden ;) Eine Verfolgung war aber nicht drin, denn Cristi wollte beim lokalen Metzger umbedingt noch Wirstli kaufen. Die Würstchen, die an Wiener Würstchen erinnerten, seien eine Spezialität von Brad und nur dort erhältlich meinte er. Er würde deshalb bei jedem Besuch in Brad Wirstli kaufen, er komme nämlich nur selten nach Brad, denn per Bahn von Timişoara aus sei dies für ihn leider in einem Tag nicht möglich, führte er weiter aus! Mit den Wirstli im Gepäck gings los. Zu unserem Erstaunen kriegten wir den Zug nochmal bei Vata, im allerletzten Licht, sogar mit Formsignal.

   
         
         
       
   

Zum Abschluss vom wunderschönen Tag noch ein Regio mit einer 60er kurz vor Vata

   
         
         
       
   

Einfahrt in Vata im aller letzten Licht des Tages. Der Regio verkehrt von Brad nach Gurahonth

   
         
   

Und dann kam der ungemütliche Teil des Tages, Brad – Arad sind fast 200km, über teilweise schlechte Asphaltpisten zieht sich das ganz schön hin, über 2.5h brauchten wir dafür. In der Nacht doppelt mühsam weil in der totalen Dunkelheit Tiere, unbeleuchtete Pferdekarren und Schlaglöcher unerwartet auftauchen können und auch ein paar mal aufgetaucht sind.
In Arad gab es dann noch etwas zu Abendessen, aufgrund der späten Stunde entschieden wir uns für die Gaststätte zum goldenen M im der Innenstadt. Nach dem Essen verabschiedeten wir Cris und fuhren zum Hotel zurück ... um eigentlich nur noch zu schlafen.
Was für ein Tag, da glaubten wir am Mittag nach dem erfolgreichen Morgen der Tag sei komplett gelaufen und die Kilometer seien für nichts gewesen. Und jetzt sind wir zufrieden, mir gefällt die Bahn zwar noch immer nicht wirklich, aber die Fotos sind wirklich gelungen, das Zeug mit dem Tieflader war, nennen wir es interessant, und das riesige Industriegelände beeindruckend. Schöner Tag! Wie es sich für den Urlaub gehört.

   
         
    Text: Neel Bechtiger    
         
       
       
         
   

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