-- Mittwoch, 16.7. --
~ 1093 km

Sehr müde kletterten wir um 2:40 Uhr in den EuroNight nach Zürich und machten es uns im Ruhesesselwagen bequem. Der Schaffner kontrollierte zwar noch unserer Tickets, verlangte aber keinen Zuschlag für die Benutzung der Ruhesessel. Aber wer will auch schon gern bei voller Beleuchtung in einem Grossraumwagen durch die Nacht fahren?! Als wir die Augen wieder aufmachten sahen wir schon das Zentralstellwerk Zürich und im Wagen war ein Teil unserer Mitreisenden schon heftigst damit beschäftigt seine Sachen aus den Gepäckablagen zu holen. Nach einem kurzen Abstecher zu Nil nach hause, ging es gegen 10 Uhr mit dem ICN über Biel und Lausanne nach Genf. Dort stand auf dem Nebengleis Re 460 005, die rote Jubilok der SBB, mit einem IC nach Luzern bereit. Bevor es in den TGV nach Marseille ging, musste sie natürlich noch mehrmals fotografiert werden (verhält sich sonst aber wirklich Kamerascheu das schöne Teil). Von der Fahrt im TGV haben wir beiden nicht sonderlich viel mitbekommen. Irgendwann ging es einmal durch ein recht enges und tiefes Tal, wir kamen durch Lyon, und von der LGV Mediteranée konnte man auch noch die Waldbrände sehen, von denen in den Medien die Rede war. In Marseille erwartete uns der erste Klimaschock, als wir den wunderbar Klimatisierten Zug verliessen. Es war sehr schwül und stickig. Mit der U-Bahn und dem Bus ging es erst mal in die Jugendherberge die nicht nur am Rande der Stadt, sprich schlecht zu erreichen war, sondern auch durch sich selber nicht sonderlich überzeugen konnte (war wohl das erste und letzte Mal dort). Da wir schon am frühen Abend dort waren, wollten wir eigentlich noch in die Stadt. Jedoch machte uns der Fahrplan des Busses sowie der U-Bahn „einen Strich durch die Rechnung“. Nach 21 Uhr ist an Nahverkehr in Marseille nicht mehr zu denken. Ausserdem hat uns das grosse Aufgebot an Sicherheitsleuten gewundert. Somit wurde es nur noch eine Fotostunde am Bahnhof, bevor wir schon wieder zurück in die JH mussten. Wir wollten uns erst mal von der viel zu kurzen, vorhergegangenen Nacht, in aller Ruhe im Zimmer erholen. Doch die erhoffte Ruhe war nur von kurzer Dauer. Ein Spanier, der kein Englisch sprach, war der festen Überzeugung uns noch seine halbe Lebensgeschichte erzählen zu müssen. Aber mit ein paar Lächlern, Kopfnicken und „Oui, oui“ war er auch er ruhig zu kriegen. Der Amerikaner, der sich später noch zu uns gesellte, war der krasse Gegenteil. Er legte sich sofort ins Bett, tat sich Ohropax in die Ohren, und schlief.

- Karte -

 
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